Der Dietel-Palast


Der Dietel-Palast gehört zu den interessantesten und schönsten Beispielen von Industriellenpalästen vom Ende des 19. Jahrhundert. Seine Architektur zeichnet ihn nicht von zu den Sosnowitzer Objekten sondern auch von anderen Baudenkmälern in ganz Polen aus. Der heutige Palast hat neubarocken Charakter. Diesen verdankt er mehreren Umbaumaßnahmen. Der Autor des letzten Umbaus vom Anfang des 20. Jahrhunderts war der Warschauer Architekt Antoni Jabłoński-Jasieńczyk.


Die ersten Gebäudepläne, die von Waligórski signiert wurden, stammen vom Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts. Das Durchführungsprojekt entstand im Jahr 1890. Um das Jahr 1900 entstand parallel zu den Ausbauarbeiten eine von einer Mauer eingeschlossene Parkanlage mit Orangerie und Elementen der kleinen Architektur. Der Palast gehörte zu einem Patronatskomplex mit Park, einer Fabrikbebauung, einer Arbeitersiedlung und einem evangelischen Gotteshaus.


Die prachtvolle Residenz wurde für den sächsischen Industriellen Heinrich Dietel, den Gründer der ersten Kammwolle-Spinnerei in Kongresspolen und dem Russischen Kaiserreich errichtet. Als Familienresidenz der Dietel diente der Palast bis 1945.


Die historisierenden Innenräume des Palasts weisen noch teilweise die ursprüngliche Ausstattung auf. Die repräsentativen Säle befinden sich im ersten Geschoss. Das Esszimmer und Kabinett sind im Neubarockstil, der große Festsaal und das Boudoir im Neurokokostil, der Pfeifenraum im eklektischem Stil, ein Kabinett im Sezessionsstil und ein Salon im klassizistischen Stil gehalten. Eine wahre Perle unter den Palasträumen ist das reich verzierte und prachtvolle Badezimmer, das bereits mehrmals von Regisseuren für ihre Filme genutzt wurde.


Leider hat die Geschichte des Dietel-Palasts auch ihre Schattenseiten, zu denen die Verwüstung der umliegenden Parkanlage und deren Elemente gehört. Bis in die letzten Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurde die Einrichtung des Palasts Stück für Stück ausgeraubt. 1997 verkaufte der Staat das Gebäude über das Bezirksamt Będzin an eine Privatperson. Zu dieser Zeit befand sich der Bau in einem katastrophalen Zustand. Das Dach war undicht, fehlende Heizung, Feuchte und Pilzbefahl ließen tiefe Risse in den Wänden entstehen. Seit der Übernahme führen die derzeitigen Eigentümer Reparaturarbeiten durch, durch die das Objekt die Chance bekommt, seinen einstigen Glanz wiederzuerlangen. Viele dieser Arbeiten konnten bereits mit einem gewaltigen finanziellen Aufwand zum Abschluss gebracht werden.


 

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